Die Jamaika-Boa, welche zu den Schlankboas gehört, ist was ihre Art betrifft, ein kleiner "Ausrutscher" auf unserer eigentlich ganz den Boa constrictors gewittmeten Homepage. Aber immerhin
handelt es sich um Boas! :)
Wie ihr deutscher Name schon preisgibt, sind diese wunderschönen zierlichen Schlangen auf der Insel Jamaika beheimatet. Ihre fast schon zerbrechlich erscheinende Körperform lässt darauf
schließen, dass sich diese Tiere, vor allem in ihrem juvenielen Stadium, bevorzugt auf Bäumen oder in Sträuchern aufhält.
In ihrem Habitat werden die Jungtiere, die als Neugeborene wirklich erstaunlich klein und dünn sind, jungen Anolis und anderen kleinen Echsen, die sie bewältigen können, nachstellen.
In der Terrarienhaltung stellt die sehr geringe Größe der Babies ein nicht zu unterschätzendes Problem dar, was die Futterbeschaffung betrifft.
Unsere Tiere sind jetzt glücklicherweise schon so "groß", dass sie problemlos nackte Mäuse Mäusebabies akzeptieren, was die ganze Sache um ein vielfaches erleichtert! Aufgrund ihrer geringen Größe, leben gerade junge Jamaikaboas sehr zurückgezogen und lassen sich nur Nachts ausserhalb ihres Verstecks blicken. Die Fütterung findet deshalb auch immer in den Abendstunden statt.
Je älter diese Boas werden, umso mehr verlagern sie ihren Lebensraum auf den Boden. Ihre Endgröße haben diese Schlangen mit ca. 1,6 - 1,8, in seltenen Fällen auch bis 2 Meter, erreicht. Aufgrund
ihres sehr schlanken Körperbaus werden sie aber nicht so schwer, wie vergleichsweise Boa constrictor.
Unsere Jungtiere sind meistens sehr umgänglich, was die Handhabung betrifft. Manchmal kommt es aber auch vor, dass sie sich mit fast schon niedlich wirkenden Scheinattacken zur Wehr setzen und dann auch, ähnlich wie unsere heimischen Ringelnattern, ein nicht gerade gut riechendes Sektret ausscheiden, um ihre vermeindlichen Fressfeinde abzuschrecken. Auf der Hand beruhigen sie sich dann aber meist sofort wieder und erkunden eifrig zünglend die Umgebung. Kommen die Tiere in einen Häutungszyklus, sollte man darauf achten, dass die Luftfeuchtigkeit etwas angehoben wird, damit die Häutung reibunglos verläuft und die alte Haut in einem Stück abgestriffen werden kann. Bei zu trockener Haltung kann es passieren, dass die sehr sehr dünnen Schwanzspitzen der Tiere nicht mitgehäutet werden, was zu Problemen führen kann.
Alles in allem handelt es sich bei der Jamaika-Boa um eine sehr interessante und schöne Schlangenart und wir freuen uns darüber, mit diesen Tieren arbeiten zu können.