Da viele Unterarten von Boa constrictor eine recht stattliche Größe von gut zwei Metern erreichen können, sollte man sich schon vor dem Erwerb einer Boa mit dem Gedanken auseinander setzten, dass
das Tier einmal viel Platz brauchen wird.
Glücklicherweise gibt es unter den verschiedenen Unterarten von Boa constrictor deutliche Größenunterschiede. Boa c. constrictor und Boa c. occidentalis zählen zu den größten Vertretern, bei
denen weibliche Exemplare durchaus 2,5 Meter und mehr bei bis zu 20 kg erreichen können.
Zu den Kleinstbleibensten zählen Boa c. imperator aus dem Verbreitungsgebiet Mexico, speziell die Form aus der Sierra Tarahumara und von Cay Caulker, einer Insel vor Belize, die mit 1,2-1,5
Metern auch in kleineren Terrarien auch als adulte Tiere gehalten werden können.
Die Terrariengröße bezieht sich letztendlich immer auf die Größe der zu haltenden Boa. Dabei sollte die Größe des Terrariums stets mit der Boa mitwachsen.
So kann die Größe der Terrarien berechnet werden:
Größe der Boa: Maße des Terrariums: (Länge x Breite x Höhe in Bezug auf die Länge der Boa)
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L x B x H |
---|---|
Boa constrictor unter 1,5 m |
1,0 x 0,5 x 0,75 |
Boa constrictor über 1,5 m |
0,75 x 0,5 x
0,75 |
Wenn Terrarien nicht in speziell beheizten Räumen stehen, empfiehlt es sich, die Terrarien nicht so hoch, wie in dem Beispiel drüber zu bauen, bzw zu kaufen. Duch die Höhe ist es durch die große Glasfront nicht möglich, die Temperaturen im Becken überall für Boas im angemessenen Ramen zu halten. Wenn am Boden für Boas angenehme Temperaturen herrschen, ist es im obersten Bereich zu heiß, passt es oben, wird es unten meist zu kalt sein.
Unsere noch etwas jüngeren Boas haben ausreichend Klettermöglichkeiten im Terrarium und nutzen diese im Gegensatz zu den meisten adulten Boas. Ausgewachsene Tiere verbringen einen sehr großen
Teil ihrer Zeit in ihrem sichern Versteck und verlassen es nur, um zu trinken oder sich auf die Lauer zu legen.
Je älter Boas werden, umso mehr halten sie sich in der Natur, sowie im Terrarium in Bodennähe auf. Wo Jungtiere mit ihrer hellen Färbung im Geäst auf Sträuchern und niedrigen Bäumen kaum auffallen, vertrauen adulte Boas meist auf ihre dunkle kontrastreiche Färbung, wenn sie versteckt unter einem Baumstamm liegen.
Wir haben in den letzten 8 Jahren ziemlich viel durchprobiert. Von Zeitungspapier über Erde bis hin zu Torf, Rindenmulch und Hackschnitzel sind wir letztenendes bei Tierwohl Super in Kombination
mit Hanfstreu stehen geblieben.
In dem hellen Einstreu sind Verunreinigungen sehr leicht erkennbar und können rasch beseitigt werden. Zudem kommt es so gut wie nie zur Schimmelbildung, auch wenn das Einstreu mal nass wird.
Alles in allem... wir sind sehr zufrieden damit!
Ein soeben abgesetzter Wurf Mexicanischer Zwergboas aus der Sierra Tarahumara auf
Tierwohl Super.
Nachdem ich die Jungen Boas versorgt hatte, wurde das verunreinigte Einstreu ausgewechselt und so konnte die Mutter der Jungen sofort wieder in ihr Terrarium zurück.
Wir verwenden in unseren Terrarien Tageslicht-Leuchtstoffröhren. Diese Leuchtmittel sind in jedem gut sortierten Baumarkt erhältlich. Die Wattstärke bezieht sich auf die Länge der jeweiligen
Röhre.
Man sollte beim Erwerb am besten gleich drauf achten, dass die Leuchtstoffröhre einen Schutzmantel bzw eine Abdeckung für das eigentliche Leuchtmittel hat, damit sich die Boas nicht zwischen
Gehäuse und Leuchtmittel drücken können.
Unterschätzen sie niemals eine Boa und denken... da kommt die ja niemals ran! Vergessen Sie´s! Es gibt kaum einen Punkt im Terrarium, den Boas nicht auf Stabilität prüfen. Früher oder später wird
jede Schwachstelle unter die Lupe genommen wenn es eine
gibt, wird sie gefunden!
Beheizt werde unsere Becken mit Elsteinstahlern, die nur
Wärmestrahlung und kein sichtbares Licht abgeben. Diese Heizelemente sind in verschiedenen Wattstärken von 60 bis 250 Watt erhältlich und die Lebenserwartung ist beeindruckend lange. Bis jetzt
hab ich noch keinen meiner Strahler austauschen müssen und manche sind nun wirklich schon einige Jahre in Betrieb.
Auf diesem Bild sieht man den Elsteinstrahler und ein absolutes MUSS, wenn man mit dieser Art Heizung arbeitet... der Schutzkorb!
Diese Strahler werden sehr heiß, teilweise über 300°C und daher müssen sie ihre Schlangen unbedingt vor der direkten Berührung schützen. Die Heizstrahler werden über ein Thermostat gesteuert, so dass die Temperatur im Terrarium immer im Optimalbereich gehalten wird.
Während die Tagestemperaturen das ganze Jahr lang gleich sind, variieren die Nachttemperaturen im Laufe des Jahres.
Im Sommerhalbjahr belaufen sich die Tagestemperaturen in unseren Terrarien zwischen 28 und 32°C und fallen Nachts auf 24-26°C ab.
Im Winterhalbjahr lassen wir die Temperaturen in der Nacht weiter abfallen und erreichen dann in manchen Terrarien Tiefstwerte von 19-22°C, die Tageswerte allerdings bleiben bei 28 - 32°C. Bei jungen Boas, die noch nicht zur Fortpflanzung schreiten, bleiben die Temperaturen knapp über den Werten jener Tiere, die zur Paarung zusammengesetzt werden.
Die Beleuchtungsdauer im Sommer beträgt ca. 12 Stunden und wird im Herbst langsam reduziert, um dann in den Wintermonaten, bzw. der Paarungszeit auf ca. 8 Stunden Minimumwert abgesenkt zu werden. Nach 6-8 Wochen wird die Temperatur dann wieder schrittweise angehoben.